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Schöler-Orgel

Kapelle Maria Königin

Schöler-Orgel in der Kapelle Maria Königin Bad Ems

Orgelbauer

Christian Ernst Schöler

Baujahr

1831

Restauration

Hubert Fasen (2001/2003)

Disposition

Manual C - f'''

Prinzipal4’
Gedackt8’
Flöte4’
Salicional8’
Quinte2 2/3’
Oktav2’
Mixtur8’
Trompete8’ (2001/2003)

Pedal C - f

Subbaß16’
Violonbaß8’

 

Spielhilfen

Koppel Man. - Ped.

Historie

Vor 1750 kam Johann Christian Schöler nach Bad Ems und richtete im Haus „Rosengarten“ in der Römerstraße eine Orgelbauwerkstatt ein. Sein erstes Werk, obgleich es nicht vor Ort in der Werkstatt entstanden war, sondern über Wasserwege von Neuwied nach Bad Ems geliefert wurde, ist 1748 in der evangelischen Martinskirche Bad Ems aufgebaut worden. Bis zu seinem
Tod am 06.11.1794 lebte und arbeitete er in Bad Ems. Christian Ernst Schöler, sein Sohn, übernahm fortan die Werkstatt und ihre Geschäfte. Politische, kriegsbedingte, aber auch familiäre Umstände erschwerten seine Arbeit, konnten jedoch bis zu seinem Tod mit 75 Jahren weitergeführt werden. Die Orgel in der „katholischen Kirche zu Spies“ war sein letztes Werk. Nur wenige Jahre hatte die Werkstatt unter der nachfolgenden Leitung von Philipp Gottlieb Heil Bestand. Nach dem Tod von Christian Ernst Schöler in 1832 verließ lediglich noch die Orgel der
evangelischen Kirche in Dachsenhausen die Firma.

Das heutige Instrument wurde auf Wunsch der Kurgäste, erwähnt in einem Bericht des „Polizeiund Bade-Commissairs“ vom 25.08.1828, geplant und gebaut. Am 14.12.1828 lag eine Zeichnung und Disposition vom Orgelbau Schöler vor und umfasste ein Bauvorhaben über 650 Gulden. Pfarrer Gerharz und Orgelbau Schöler unterzeichneten am 22.09.1829 auf dieser Grundlage den Vertrag für ein Instrument, das „gut und dauerhaft, meisterhaft und kunstmäßig zu fertigen“ sei. Ein Kantor namens Anthes führte am 29.03.1831 eine Visitation durch und nahm das Instrument mit wenigen Korrekturen (z.B. der Intonation) im Bericht vom 20.04.1831 ab. Schon bei der Erbauung wich Christian Ernst von der ursprünglichen Disposition ab. So ist beispielsweise gleich bei der Errichtung ein Subbaß 16’ eingebaut worden.
Vernachlässigte Pflege und natürliche Folgen von Altersschwächen machten das Instrument im Oktober 1906 unspielbar. Die Prospektpfeifen mussten 1917 „zu Kriegszwecken“ ausgebaut und abgeliefert werden. Erst 2001/2003 wurde das Instrument von der Orgelbaufirma Hubert Fasen aus Oberbettingen umfassend restauriert. In diesem Zuge sind zahlreiche Veränderungen vorgenommen worden, die zum heutigen Erscheinungsbild der Schöler-Orgel führten. Ein nicht bestellter Pfeifenstock in der Manualwindlade sowie ein leerer Registerzug am Spieltisch waren von Schöler nicht besetzt worden, sodass man entschied eine Trompete in historischer Bauweise zu ergänzen. Die Stimmung der Orgel wurde auf Grundlage der vor der Restaurierung vorgefundenen Tonhöhen temperiert und eingerichtet.

Weiterführende Informationen:
- „Die katholische Kappelle Maria Königin in Bad Ems“ von Kilian Schmitz (ISSN 1436-459X |
Bad Emser Hefte Nr. 569 - 2021 [www.bad-emser-hefte.de | www.vgdl-badems.de])
- „Die Schöler-Orgel in der Katholischen Kirche ‚Maria Königin‘“ der Katholischen Pfarrgemeinde
Bad Ems (Zusammenstellung Hubert Fasen und Kilian Schmitz)